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Die Grünen: Kanzlerkandidatin Baerbock – oder Kanzlerkandidat Habeck?
Mit wem wollen die Grünen ins Kanzleramt einziehen? Annalena Baerbock und Robert Habeck können einer Antwort nicht mehr lange ausweichen. Bis dahin nutzen sie ihren Wissensvorsprung – und die Aufmerksamkeit.
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Profiteure des Herrschaftswissens
Mit wem wollen die Grünen ins Kanzleramt einziehen? Annalena Baerbock und Robert Habeck können einer Antwort nicht mehr lange ausweichen. Bis dahin nutzen sie ihren Wissensvorsprung – und die Aufmerksamkeit.
Annalena Baerbock und Robert Habeck haben gute Laune. Ihre Grünen haben bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz ein gutes (9,3 Prozent), in Baden-Württemberg ein historisch gutes Ergebnis (32,9 Prozent) erzielt. Die CDU dagegen? Zwei Niederlagen in einstigen Stammländern. Die SPD? Muss sich schon sehr auf ihren Sieg in Rheinland-Pfalz konzentrieren, um das desaströse Ergebnis in Baden-Württemberg zu vergessen. Und die AfD? Deutliche Verluste in beiden Ländern.
Nach den ersten Landtagswahlen des Jahres wirkt es, als seien die Grünen dem Kanzleramt womöglich wieder ein Stück näher als noch zum Jahreswechsel. Und damit rückt wieder die Frage in den Vordergrund, ob es eine Kanzlerkandidatin Baerbock oder einen Kanzlerkandidaten Habeck geben wird.
Im Deutschlandfunk erzählen Journalistinnen und Journalisten, für sie deute alles darauf hin, dass Baerbock Kanzlerkandidatin werde. Vor ein paar Monaten galt es noch als ausgemacht, dass Habeck die Kandidatur übernehmen würde.
Der hatte am Sonntagabend bei Anne Will gesagt, wenn Baerbock die Frauenkarte spielen würde, hätte sie das erste Zugriffsrecht auf die Kandidatur. Habeck hat das schon öfter so ausgesprochen, aber erst dieses Mal fällt es offenbar richtig auf.
Denn allmählich wird die K-Frage akut. Erstens, weil die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten näherrückt. Dann wollen Baerbock und Habeck ihre Entscheidung verkünden.
Und zweitens, weil die Gelegenheit günstig wirkt. Zwar sind die Grünen auf Bundesebene von Werten wie in Baden-Württemberg weit entfernt. Dennoch scheint alles möglich in diesem Wahljahr, in dem Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht mehr antritt, die Union von der Maskenaffäre geplagt wird und die SPD nicht vorwärtskommt: die Union aus der Regierung zu drängen, ins Kanzleramt einzuziehen. Das ist entscheidender Teil des Grünenwahlkampfs. Die anderen müssen glauben, dass die Partei den Kanzler-Coup schaffen könnte.
Nun sind Habeck und Baerbock dran. Je länger sie schweigen, desto lauter wird die Frage nach der Kandidatur. Und man kann den Eindruck gewinnen, als sei ihnen das ganz recht. Gelegentlich wirkt es sogar so, als gefalle ihnen die Aufmerksamkeit – und der Umstand, dass nur sie wissen, wie die Kandidatenfrage entschieden wird.
Baerbock wird am Tag nach der Wahl bei einer Pressekonferenz der Parteispitze gefragt, ob ihr vor der Sendung am Vorabend klar gewesen sei, dass sie das erste Zugriffsrecht auf die Kandidatur habe. Baerbock lächelt, Habeck lächelt.
Baerbock sagt, für Grüne sei es eine »Selbstverständlichkeit«, dass die Frage der Quote eine Rolle spiele. Aber sie könne nur wiederholen, was Habeck am Vorabend bereits gesagt habe: Das Kanzlerinamt (oder Kanzleramt) könne nicht quotiert werden.
Tatsächlich hat Habeck gar nicht gesagt, er werde Baerbock auf jeden Fall den Vorzug lassen, wenn sie antreten wolle. Er hat gesagt, er werde ihr den Vorzug lassen, wenn sie als Frau und wegen ihrer Eigenschaft als Frau die Kandidatur reklamiere. Das klang gehaltvoll, bedeutet aber, dass niemand den Vorzug beanspruchen kann, weil Baerbock niemals allein ihr Geschlecht für sich als Argument anführen würde.
Unter Grünen zweifelt kaum jemand, dass Baerbock sich durchsetzen könnte, sollte sie es darauf anlegen. Sie ist parteiintern besser vernetzt. Einen Machtkampf würde Habeck wohl verlieren. Aber kommt es dazu?
Habeck und Baerbock vertrauen darauf, dass sie die K-Frage einvernehmlich beantworten werden. Bisher gelingt es Baerbock und Habeck, die Erzählung des harmonischen Duos aufrechtzuerhalten.
In die Entscheidung flössen viele Faktoren ein, sagte Baerbock. Welche, darüber schweigen sich die beiden aus. Sie betonen, die Kandidatenfrage vor allem danach zu entscheiden, wer die größten Erfolgschancen habe. Wem traut die Bevölkerung zu, Kanzlerin oder Kanzler zu werden? Verlässliche Zahlen dazu gibt es allerdings nicht. Im direkten Vergleich mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz oder CSU-Chef Markus Söder sind weder Baerbocks noch Habecks Werte toll.
Wer will Kanzler oder Kanzlerin werden?
Womöglich entscheide sich die K-Frage bei den Grünen danach, wer wirklich ins Kanzleramt will. Gerhard Schröder hatte einst am Zaun des Kanzleramts gerüttelt und »ich will da rein« gerufen. Angela Merkel wartete ab, bis sich ihr Gelegenheiten boten. Sie wurde erst Parteivorsitzende, dann Fraktionsvorsitzende, schließlich Kanzlerkandidatin und Bundeskanzlerin. Das war kein Zufall, Merkel hat ein ausgeprägtes Machtbewusstsein.
Habeck kokettiert mit der Macht und der Frage danach, seit er sich bei der Urwahl 2016 für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl 2017 bewarb und gegen Cem Özdemir verlor. In einem Gespräch mit der »Zeit« sagte er vor Kurzem, er habe sich »eingeredet, dass ich die Freiheit habe, morgen sagen zu können: Dann mache ich halt was anderes«. Aber nun wolle er »vollenden«, was er angefangen habe. Es klingt zumindest so, als sei er sich lange nicht sicher gewesen, ob er überhaupt Berufspolitiker sein will.
Baerbock hat solche grundlegenden Zweifel bisher nicht erkennen lassen. Sie erklärte ihre Kandidatur zum Parteivorsitz an einem Sonntag im Dezember 2017. Einen Tag vorher rief sie bei Habeck an, der seine eigene Kandidatur am Montag in der »taz« bekannt geben wollte. Habeck musste nachziehen und ebenfalls am Sonntag mit der Nachricht raus. Baerbock hat ein Verständnis von Macht, das sich Habeck erst erarbeiten musste. In einem Interview mit der »taz« sagte er später, über Baerbocks Kalkül habe er sich zwar geärgert, aber auch gedacht, »was für ein Move«.
Am Montag bei der gemeinsamen Pressekonferenz wirkt es, als bereite sich Baerbock auf ihre Rolle als Kanzlerkandidatin vor. Habeck spricht über die Auswirkungen der Landtagswahlen, über Details. Baerbock spricht über die Coronakrise und Politik in Krisenzeiten, mehr Wahlkampfrede als Wahlanalyse. Sie überlässt das große Ganze schon lange nicht mehr Habeck – und er ihr nicht mehr die Detailarbeit.
Was das bedeutet, wird sich bald zeigen. In gut zwei Wochen ist Ostern, Pfingsten Ende Mai. Irgendwann können Baerbock und Habeck nicht mehr mit der K-Frage kokettieren. Dann endet das Spiel und der harte Wahlkampf beginnt.
1. ausweichen - 피하다, 벗어나다
2. der Wissensvorsprung - 지식의 우위
3. das Stammland - 원산지, 모국, 발생지
4. desaströs - 극도로 실망한, 비참한
5. der Vordergrund - 전면, 앞쪽
6. hindeuten - 가리키다, 암시하다
7. die Kandidatur - 입후보
8. akut - 절박한, 긴급한
9. näherrücken - 접어들다
10. verkünden - 알리다, 공표하다
11. die Gelegenheit - 경우, 기회
12. plagen - 괴롭히다, 괴로워하다
13. vorwärtskommen - 성공하다, 진척되다
14. gelegentlich - 때때로, 이따금, 가끔
15. die Selbstverständlichkeit - 자명함, 당연함
16. die Quote - 통계, 비율, 배당
17. quotieren - 평가하다
18. reklamieren - 항의하다
19. parteiintern - 당 내부의
20. einvernehmlich - 합의한, 일치한
21. aufrechterhalten - 견지하다, 유지하다
22. einflößen - 흘려 넣다, ~을 불어넣다
23. verlässlich - 신뢰할 수 있는
24. rütteln - 뒤흔들다, 흔들리다
25. nachziehen - 뒤쫓다, 뒤따르다
26. der Kalkül - 계산
최근 독일에 선거가 있었는데요, 녹색당(Die Grüne)의 선전에 Annalena Baerbock과 Robert Habeck의 기분은 최고조를 달리고 있습니다. 바덴-뷔르템베르크 주에서 역대 최고 득표율(32.9%)을 기록함과 동시에 라인란트팔츠 주에서도 9.3%로 선전을 하였습니다. 때문에 녹색당의 Baerbock 또는 Habeck가 다시 총리 후보로 출마할지에 대해서도 관심이 이어지고 있습니다. 몇 달 전 이미 Habeck이 입후보를 수락하는 데 동의했는데, Baerbock가 출마를 선언하게 되면 그녀가 입후보에 대한 첫 번째 권리를 갖게 될 것으로 전해지고 있습니다. 때문에 Baerbock과 Habeck은 결정에 녹색당뿐만 아니라 독일 정치계의 이목이 집중되고 있습니다. Baerbock가 출마를 선언하게 되면 여성 우선권이 부가되어 Baerbock에게 출마 우선권이 주어지게 되는데요, Habeck 입장에서는 이미 자신은 몇 달 전에 출마를 선언하였고, 그녀는 아직 출마 선언을 하지 않은 상태에서 그녀에게 우선권이 부여되는 것에 대해서 불만을 제기하고 있습니다. 하지만 아직 그녀로부터 공식적인 답변은 나오지 않고 있습니다.
2005년부터 연임을 해오던 메르켈 총리의 마지막 임기 이후 차기 독일 총리가 누가 될 지에 대해서 벌써부터 각 정달들은 대내외적으로 바쁜 나날을 보내고 있는 모습입니다.
읽어주셔서 감사합니다.